Wie alles begann……
Im September 1985 fing ich eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel an.
Mode hat mich schon als kleines Mädchen begeistert und schon in dieser Zeit liebte ich Stoffe und die Faszination, was aus einem Stoffballen entstehen kann.
Bei meinen Eltern wurde das Kleiderbudget klein gehalten, deshalb nähte ich mir bereits in der Jugend Röcke aus Bettlaken und habe sie farbtechnisch dann bearbeitet ;-))
So bin ich auch nach meinem Schulabschluss und darüber hinaus der Materie Textilien treu geblieben.
Für mich war zu Beginn der Ausbildung schon klar, das ich irgendwann ein eigenes kleines Unternehmen führen und somit selbständig sein möchte. Das Erreichen des Zieles hat dann doch 18 Jahre gedauert. Vieles ist in den 18 Jahren im Vordergrund gestanden; 2 wunderbare Kinder, berufliche Karriere des Mannes (wir sind jedoch zwischenzeitlich geschieden), Hausbau..eben was das Leben so mit sich bringt.
Doch ich selbst bin in den 18 Jahren nicht untätig gewesen..wohl wissend der Traum im Kopf.;-))
So habe ich nach der Ausbildung das Vertrauen zur stellvertretenden Teamleiterin im Modeunternehmen bekommen. Mit 21 Jahren wohl die jüngste deutschlandweit.
Doch irgendwann hat mich meine berufliche Laufbahn zu einem grösseren Textilhaus verschlagen. Dort wurde mir die Leitung für ein renommiertes Damen Mode Label übergeben. Durch dieses bin ich dann während und nach den Schwangerschaften als Messehostess in Deutschland, Österreich und Schweiz unterwegs gewesen. Das war, mit meinen Eltern als Babysitter, gut mit den Kindern zu vereinbaren.
Leider gab es in diesem Unternehmen finanzielle Missstände, von daher war dann erstmal unklar, wie es bei mir beruflich weitergeht. Zuhause sein war dann auch ganz schön und ich konnte mich intensiv um meine beiden Mädels kümmern. Doch immer zuhause in der Hausfrau und Mutterrolle? Nein, das kam für mich nicht in Frage.
Glücklicherweise erzählte mir eine Bekannte von der Firma GreenHouse aus Dänemark mit Niederlassung in Deutschland. Durch diese Firma konnte ich mein Ziel der Selbständigkeit wieder aufnehmen.
Der PLAN war folgender, als Beraterin erhält du eine Kollektion auf Kommission und konntest dich dadurch als selbständige Modeberaterin testen. Durch meine Vorkenntnisse fiel es mir leicht, mich in diese Materie einzuarbeiten.
Also habe ich mir, wie im Direktvertrieb üblich, Gastgeberinnen für Homepartys gesucht und diese auch im Freundes – und Bekanntenkreis gefunden…was hatte ich da für ein Glück.
Außerdem fing ich parallel zu den Homepartys an, eine kleinen Homeshop aufzubauen; zuerst ein Raum mit 12 qm, (mittlerweile sind es 50qm) eine kleine Couch, ein ausrangierter Esstisch und 2 Rollständern die beim Gewicht der Kollektion immer zusammengekracht sind ;-))..
Meine Kundinnen fanden es auch in dieser Anfangsphase spannend, durch das Spielzimmer, übersät mit Bauklötzen zu gehen. Nur so konnten wir überhaupt in den Shop zu gelangen. Auch heute sprechen wir noch darüber, denn aus dieser Zeit sind mir viele Kundinnen treu geblieben…
Also, die erst Saison von GH war geschafft und wurde mit vielen wunderbaren Mädels zum vollen Erfolg.
Nun wurde der Geschäftsführer GH Deutschland auf mich aufmerksam. Nach einem Vorstellungsgespräch in Dänemark mit dem Inhaber der Firma ( man war ich aufgeregt ) ging es dann 2 mal im Jahr auf grosse Präsentation Tour quer durch Deutschland. Mit einer saisonversetzten Kollektion (also Herbst mit Frühjahr und Frühjahr mit Herbst) bereisten wir 12 Städte in Deutschland und 2 in Österreich…insgesamt sind wir in 20 Tagen über 4500 km gefahren, im Anhänger die wertvolle Fracht. So konnten wir an den jeweiligen Standorten Beraterinnen erleben, die genauso begeisterte Mode Fashionistas waren wie wir selbst. Emotionen gehören zu meinem Job und diese konnte ich auf der jeweiligen „grossen Bühne“ mit Headset voll ausleben. Was war da immer los, noch heute halte ich Kontakt zu einigen ehemaligen Kolleginnen und wir denken alle gern an diese Zeit mit viel Dankbarkeit im Herzen zurück.
Doch leider fand dies im Jahre 2011 ein Ende. Traurig und mit Tränen in den Augen mussten wir von GH Abschied nehmen, denn die Pforten haben sich für immer geschlossen.
Nun hieß es in die Hände spucken und ein für mich zugeschnittenes Konzept kreieren. ( es sei an dieser Stelle erwähnt, das immer wenn ich dachte es geht nicht mehr, meine Kundinnen Worte gefunden und mich wieder in die Spur gebracht haben…im Unterbewusstsein wohl, aber immer zum richtigen Zeitpunkt..in Gedanken miteinander verbunden…eben eine grosse Familie)
Also war Aufgeben keine Option, in die Hände spucken und los gehts.
Auf der Suche nach zu uns allen passenden Modelabels bin ich schnell fündig geworden und habe Labels aus Holland, Dänemark und mittlerweile aus Deutschland gefunden, die unseren Anspruch erfüllen.
Das ist jetzt der Anfang meiner Geschichte, aber es kommt bald noch viel mehr ….. bleibt dran und seid gespannt ….
Eure Anja